Wann der „Ernst des Lebens“ beginnt, bestimmt ein sogenannter Stichtag. Kinder, die bis zu diesem Zeitpunkt das 6. Lebensjahr vollendet haben, müssen zum nächstmöglichen Schuljahr die Schule besuchen. Sie dürfen nur in Ausnahmefällen zurückgestellt werden. Eltern, deren Kinder nach dem Stichtag sechs Jahre alt werden, stehen vor der schwierigen Entscheidung ihr Kind bereits frühzeitig einzuschulen oder noch ein weiteres Jahr im Kindergarten spielen zu lassen. Diese Entscheidung darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. So belegen Studien, dass eine frühzeitige Einschulung auch negative Folgen haben kann: Frühzeitig eingeschulte Kinder müssen nahezu doppelt so oft eine Klasse wiederholen, wie regulär eingeschulte Kinder.
Aber was heißt schulreif eigentlich? Hier eine Checkliste:
- Feinmotorik: Kann mein Kind sich selbstständig anziehen, zum Beispiel ganz praktische Sachen, wie die Knöpfe zumachen oder den Reißverschluss eigenständig zuziehen? Kann mein Kind ordentlich ausmalen?
- Sprachliche Reife: Spricht mein Kind grammatikalisch einfache Sätze fehlerfrei? Besitzt es einen großen Wortschatz?
- Konzentrationsfähigkeit: Kann mein Kind längere Zeit bei der gleichen Sache bleiben und sich selbst beschäftigen?
- Sozialisation: Traut sich mein Kind mehrere Stunden ohne mich zu? Kann mein Kind vor einer großen Gruppe sprechen? Hält es Enttäuschungen aus und kann eigene Wünsche zurückstellen?
- Körpermotorik: Hält mein Kind das Gleichgewicht, zum Beispiel beim Fahrradfahren ohne Stützräder?
- Eine entscheidende Frage ist außerdem, ob Euer Kind in die Schule will. Ist es neugierig darauf, das ABC, lesen und die Zahlen zu lernen?
Was kann ich tun, um mein Kind optimal vorzubereiten?
Besonders wichtig ist es, Euer Kind spielerisch zu fördern. Es soll Lust haben zu lernen und neugierig sein. Für soziale Reife könnt ihr Eure Kinder zum Beispiel im Sportverein anmelden. Dort lernt es mit anderen Kindern zu spielen und sich an Regeln zu halten. Für das Erlernen von Regelbefolgung könnt ihr euch auch mit Brettspielen beschäftigen. Eine unserer Mitarbeiterinnen schwört darauf ihren Jungs, kleine Aufgaben zu übertragen, wie etwa den Abendbrottisch einzudecken. Um die kognitiven Fähigkeiten zu fördern, könnt ihr eure Kinder zu Rollenspielen ermuntern. Kommunikation ist das A&O.
Hierzu ist ein fester Zeitpunkt wie das Abendbrot ideal um gemeinsam den Tag Revue passieren zu lassen. Natürlich könnt ihr auch Vorschulblätter bearbeiten. Bitte aber ohne Druck, und nur wenn die Kinder Lust darauf haben. Und vor allem, überfordert Eure Kids bitte nicht. Sie müssen nicht alles können, was in der Schule gelehrt wird. Denn erst in der Schule, werden Kinder zu richtigen Schulkindern.